Diese feinen und sehr einfachen Zitronencreme-Tarts sind außen knusprig, innen cremig, total zitronig frisch und süß. Und sie kommen völlig ohne Butter aus. Das macht sie besonders kalorienarm. Als frische Ergänzung und als Ersatz zur Schlagsahne passt cremig gerührter griechischer Joghurt überraschend gut dazu.
Fast hätte es diese kalorienarmen Zitronen-Tarts nicht gegeben: Die Mischung aus eigenem hohen Anspruch und den Erwartungen der Leser an maximal „gesunde“ Rezepte führt manchmal dazu, dass man sich bestimmte Dinge verkneift. Für dieses grandiose Dessert habe ich nämlich fertige Wiener Torteletts benutzt – pfff, dürfen das Foodblogger überhaupt?
Den Anstoß, es dann doch zu tun, hat mir der liebe Simon von unter300 mit seinen feinen Erdbeer-Torteletts mit Vanillecreme gegeben und außerdem ist das hier ja immer noch mein Blog, auf dem kann ich machen was ich will (hier kannst du meine Haltung zu „verbotenen und bösen Lebensmitteln“ nachlesen). Heute gibts also nen fertigen Rührteigboden – den krieg ich nämlich auch nicht kalorienärmer hin.
Trotzdem hab ich ganz viel Liebe für dich übrig, wenn du dir nur meine kalorienarme Zitronen-Creme schnappst und sie auf deinen selbstgemachten Kuchenboden (egal ob Mürbeteig, Biskuit, aus Nüssen, Haferflocken oder Keksen) packst. Dann hast du nämlich immer noch, im Vergleich zum original Lemon Curd mit unverschämt viel Butter, viele Kalorien gespart. Los gehts!
Der richtige Zitronensaft
Zitronensaft ist nicht gleich Zitronensaft! Diese Plastikzitronendinger haben nämlich nichts mit echtem Zitronensaft zu tun und schmecken auch überhaupt nicht nach frischem Zitronensaft. Wer du dir das Auspressen sparen willst (was aber keinen Sinn ergibt, denn für die Schale (wichtig fürs Aroma!) muss man ohnehin Bio-Zitronen kaufen), greifst du zu Direktsaft (100 %) aus der Flasche. Pro frischer Zitrone bekommst du ca. 50 ml Saft heraus – wenn du das ausgepresste Fruchtfleisch noch über ein Sieb passiert, hast du die volle Ausbeute
Übrigens: Ich kann auch nur empfehlen, die Zitronenschale vor dem Auspressen abzureiben – andersrum klappt das nicht mehr! 😀
Damit es kein Rührei wird
Etwas Geduld musst du mitbringen, wenn es darum geht, die Zitronencreme zu binden. Dazu erhitzt du die Eier-Zitronensirup-Mischung bei niedrig-mittlerer Temperatur und rührst ständig und langsam (!) um. Wenn du mit dem Schneebesen arbeitest, solltest du darauf achten, keinen Schaum zu produzieren (wird dann eher eine Zabaoine).
Wenn du ein Marmeladenthermometer besitzst, überprüfe zwischendurch die Temperatur der Creme: Ab ca. 70 °C beginnt die Creme zu binden und heißer als 80 °C (maximal 84 °C) sollte sie nicht werden, sonst flockt sie aus bzw. wird zu Rührei.
Kein Stress mit dem Tortenboden
Fertige – oder Rührteig-Böden sind eine schnelle und einfache Alternative zum üppigen Mürbeteig – und kalorienärmer kriegt man sie selbst kaum hin. Also spare ich mir den Aufwand und stecke meine Zeit und Energie in die leckere Zitronencreme. In größeren Supermärkten hast du eine größere Auswahl – schau unbedingt auf die Nährwertangaben hinten drauf und vergleiche sie miteinander (meine haben auf 100 g 380 kcal).
Leichte Alternative zu Sahne
Meine Alternative ist griechischer Joghurt mit 0,2 % Fett und ist ein richtiger Glückstreffer: Cremig, fest, lässt sich sehr hübsch mit dem Spritzbeutel wie Sahne dressieren (ja, das heißt wirklich so) und hat einen frischen Geschmack. Die perfekte Ergänzung zum Lemon Curd! Den fettarmen griechischen Joghurt bekommst du ebenfalls im Supermarkt.
Lässt sich gut vorbereiten
Mir schmecken die kalorienarmen Lemon Curd Küchlein am besten, wenn sie einen Tag im Kühlschrank durchziehen durften. Der Biskuitboden bekommt dadurch etwas Feuchtigkeit zurück, die Creme zieht schön an und wird fester. Mindestes 3 Stunden sollte die fettarme Zitronencreme-Tarte auf jeden Fall kalt gestellt werden, damit die Creme nicht noch zu glubschig ist.
Fettarme Zitronencreme-Törtchen (Lemon Curd Tarts ohne Butter)
Zutaten
- 100 ml Abrieb und Saft von Bio-Zitronen (pro 100 ml = 2 Zitronen)
- 80 g Zucker
- 2 Eier
- 6 Stück Wiener Torteletts (oder 1 großer Wiener Tortenboden)
Zubereitung
Für das Lemon Curd:
- Zitronen heiß waschen und abtrocknen. Dann die Schale (nur den gelben Teil, das weiß schmeckt bitter) über eine feine Reibe abreiben.Zitronen mit einer Zitronenpresse auspressen, den Saft und das Fruchtfleisch über ein Sieb passieren.100 ml Abrieb und Saft von Bio-Zitronen
- Zitronensaft, Zitronenschale und Zucker in einem kleinen Topf erhitzen und den Zucker unter ständigem Rühren auflösen. Dann von der Herdplatte nehmen.80 g Zucker
- Die Eier in einer Schüssel verschlagen – nicht schaumig rühren!2 Eier
- Den Zitronen-Zucker-Sirup unter Rühren in die verschlagenen Eier geben und vorsichtig verrühren. Den Topf kurz ausspülen.
- Die Mischung durch ein Sieb zurück in den Topf geben und bei niedriger Stufe erhitzen. Ständig vorsichtig rühren, bis die Mischung dick und leicht cremig wird. Von der Herdplatte nehmen.
Törtchen zubereiten:
- Die Creme auf die Wiener Torteletts verteilen (ca. 3 TL pro Törtchen) und im Backofen bei 170 °C Ober- und Unterhitze für 20-30 Minuten backen, bis die Zitronencreme fest geworden ist.Dann abkühlen und über Nacht im Kühlschrank durchziehen lassen.6 Stück Wiener Torteletts
- Zum Servieren mit Zitronenabrieb und Puderzucker garnieren. Dazu passt cremig gerührter griechischer Joghurt (0,2 % Fett) als Sahneersatz.
Anmerkungen
Nährwerte pro Portion
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