Dieses indische Hähnchen Curry schmeckt fast(!) genau wie vom Inder um die Ecke! Warum nur fast? Weil die Version Restuarant aus dem Restaurant noch einen Ticken schärfer und gewürziger ist – aber ich bin dem Original schon seeeeehr sehr sehr nahe gekommen und damit bin ich wirklich glücklich.
Das Curry ist cremig (obwohl nur wenig Sahne drin ist) und voller Geschmack. Einfach nur lecker! Wenn du den Reis mit Lorbeer, Kardamom und Nelken kochst, dann gibts Bonuspunkte für den allerbesten Reis. 😀
Was mich überrascht hat: Die Zubereitung ist schnell und total einfach – Zwiebel, Knoblauch und Ingwer mit duftenden Gewürzen anbraten. Dann mit Hühnerfond ablöschen und Tomaten dazu. Einmal durchpürieren und mit Sahne abschmecken. Zum Schluss das zarte Hähnchenfleisch in der Sauce gar ziehen lassen. Das wars.
Den wichtigsten Tipp möchte ich dir gleich zum Beginn ans Herz legen: Das Hähnchenbrustfilet wird nur ganz kurz in der Sauce gegart (ca. 5 Minuten), damit es nicht trocken und zäh wird. Der Rest ist trotz riesiger Zutatenliste wirklich easy – los gehts!
Was ist ein Curry?
Ein Curry bezeichnet ein eintopfartiges Gericht ohne festgelegte Zutaten auf Saucen-Basis mit Fleisch, Fisch oder Gemüse.
Der Name leitet sich vom tamilischen (eine Sprache in Südindien) Wort kari ab und bedeutet „Fleisch“ oder „Beilage zum Reis“. Die Briten der Kolonialzeit (1858-1947) haben diesen Begriff übernommen und geprägt. Daraus ist Curry geworden.
Ich sag´s gleich vorweg: Es gibt gar nicht das einzig wahre indische Hähnchen-Curry. Je nachdem wo wir uns in Indien verorten, kann das Curry ganz unterschiedlich schmecken: Im Norden werden Ghee (Butterschmalz), Sahne und sehr viele Gewürze verwendet, die das Curry cremig, herzhaft und sättigend machen. In Südindien wirst du eher auf Aromen von Kokosnuss, Tamarinde und Curryblättern treffen – diese Variante ist fruchtiger und süß-würzig.
Für mein Chicken Curry habe ich mich an die Version mit vielen Gewürzen und einen kleinen Schuss Sahne gehalten und treffe damit den gleichen Geschmack wie vom Inder um die Ecke. Volltreffer!
Diese Gewürze brauchst du für das indische Chicken Curry:
Für das Chicken Curry wie vom Inder brauchst du neben Salz und Peffer auf jeden Fall: Koriander, Kreuzkümmel (nicht verwechseln mit Kümmel, das ist eine andere Pflanze), Kurkuma, Fenchelsamen, Zimt, Senfkörner und Nelken. Auch Cayennepfeffer (Chili) oder Ingwerpulver (falls kein frischer erhältlich) lohnen sich.
Wo ist das Currypulver? Currypulver ist kein eigenes Gewürz, sondern eine Mischung aus vielen verschiedenen Gewürzen. Und die enthält manchmal gar keine Curryblätter. Es besteht also kein zwingender Zusammenhang zwischen Currypulver und Curryblatt. Currypulver ist eine „Erfindung“ der britischen Kolonialzeit, um das Würzen der Gerichte zu vereinfachen – denn eigentlich würzt man ein indisches Curry mit den einzelnen Gewürzen und kann so besser abschmecken.
Wie das Curry am Ende schmeckt, hängt also davon ab, welche Gewürze du verwendest und wie frisch diese sind. Wenn du die einzelnen Gewürze frisch mahlst bzw. mörserst, entfalten sie ihren vollen Geschmack und sind intensiver.
Wenn du gerne und viel kochst, lohnt sich das Aufstocken deiner Gewürzsammlung auf jeden Fall! Es ist zwar in der Anschaffung etwas kostspieliger – aber es lohnt sich. Achte darauf, dass die Gewürze nicht älter als ein halbes Jahr sind, außerdem trocken, dunkel und luftdicht gelagert werden – danach verlieren sie langsam an Geschmack.
Wenn du es dir einfacher machen willst oder Gewürze bei dir ewig im Schrank rumgammeln, dann kannst du natürlich eine fertige Gewürzmischung kaufen (z.B. Garam Masala. Achte auf die enthaltenen Zutaten, dass möglichst viele von den hier genannten enthalten sind). Beim Abschmecken hast du nur den Nachteil, dass du nicht einzelne Gewürze nachdosieren kannst und mit der fertigen Mischung auch immer die ohnehin schon dominanten Gewürze verstärkt werden. Dafür sparst du auf jeden Fall beim Abmessen der Zutaten ein bisschen Zeit.
Für den Reis empfehle ich dir unbedingt Lorbeerblatt, Kardamom (Kapseln oder Pulver) und ganze Nelken. Die Gewürze werden einfach mit ins Kochwasser gegeben und geben ein ganz feines Aroma an den Reis ab. Ich mache den Reis gerne im Reiskocher – einschalten und vergessen: So brennt er nie mehr an.
Die Cremigkeit des Currys kommt nicht durch Unmengen Sahne, sondern durch einfaches Pürieren. Mit dem Mixer funktioniert das auch ziemlich gut. Danach einen kleinen Schuss Sahne dazu – das bringt eine gewisse Milde mit und sollte nicht weggelassen werden.
Übrigens: Du kannst die Sauce (ohne Fleisch) auch einfrieren! Perfekt für den ultraschnellen Feierabend oder wenn keine Lust zum Einkaufen mehr vorhanden ist. Dann nur noch frisches Hähnchenfleisch zur Sauce geben, 5 Minuten köcheln lassen und fertig. 😋
Indisches Hähnchen Curry mit Reis (kalorienarm, schnell und einfach)
Geräte und Materialien
- Pürierstab oder Mixer
Zutaten
Gewürze (oder fertige Gewürzmischung verwenden)
- 2 TL gemahlener Koriander
- 1 TL gemahlener Kreuzkümmel (kein normaler Kümmel)
- 1/2 TL gemahlener Kurkuma
- 1/2 TL gemahlene Fenchelsamen
- 1/4 TL gemahlener Zimt (vorsichtig dosieren, lieber nachwürzen)
- 1/4 TL gemahlener Pfeffer
- 1/2 TL gemahlene Senfkörner
- 1/2 TL gemahlene Nelken (vorsichtig dosieren, lieber nachwürzen)
Curry
- 1 EL Rapsöl, Ghee (Butterschmalz) oder Olivenöl
- 1 kleine Zwiebel
- 2 Zehen Knoblauch
- 1 TL frischen Ingwer (alternativ 1/2 TL Ingwerpulver)
- 200 ml Geflügelfond (bei Verwendung von Hühnerbrühe aus Instantpulver weniger Salz zum Würzen verwenden)
- 200 g gehackte oder passierte Tomaten
- Salz
- Cayennepfeffer (für die Schärfe abschmecken)
- 200 g Hähnchenbrustfilet
- 50 g Sahne
Reis
- 120 g Basmati-Reis
- 1/2 TL Salz
- 1-2 Lorbeerblätter (optional)
- 5-6 Kapseln Kardamom (alternativ 1/2 TL Pulver / optional)
- 4-5 ganze Nelken (optional)
Zubereitung
- Falls du den Reis im Reiskocher zubereitest, kümmere dich zuerst darum - er braucht im Reiskocher länger als mit der Koch-Methode.120 g Basmati-Reis, 1-2 Lorbeerblätter, 5-6 Kapseln Kardamom, 4-5 ganze Nelken, 1/2 TL Salz
- Die Gewürze abmessen und in eine kleine Schüssel geben. Die Zwiebel und den Ingwer fein hacken. Den Knoblauch pressen. Das Hähnchenbrustfilet in mundgerechte Würfel schneiden.Das Öl bzw. Butterschmalz in einer großen Pfanne erhitzen.2 TL gemahlener Koriander, 1 TL gemahlener Kreuzkümmel, 1/2 TL gemahlener Kurkuma, 1/2 TL gemahlene Fenchelsamen, 1/4 TL gemahlener Zimt, 1/4 TL gemahlener Pfeffer, 1/2 TL gemahlene Senfkörner, 1/2 TL gemahlene Nelken, 1 kleine Zwiebel, 2 Zehen Knoblauch, 1 TL frischen Ingwer, 200 g Hähnchenbrustfilet, 1 EL Rapsöl, Ghee (Butterschmalz) oder Olivenöl
- Zuerst die Zwiebeln glasig andünsten, dann den Knoblauch und den Ingwer hinzufügen und kurz mitdünsten. Die Gewürzmischung unterrühren und für 30 Sekunden anbraten bis es duftet (das Anbraten intensiviert die Aromen der Gewürze).
- Mit Geflügelfond/Hühnerbrühe ablöschen und die gehackten Tomaten hinzufügen. Kurz köcheln lassen, dann von der Herdplatte nehmen und etwas auskühlen lassen.200 ml Geflügelfond, 200 g gehackte oder passierte Tomaten
- Die Sauce mit dem Pürierstab oder in einem Mixer pürieren und zurück in den Topf geben. Die Sahne hinzufügen und mit Salz und Cayennepfeffer würzen und bei Bedarf mit mehr Gewürzen abschmecken. Tipp: Wenn du dir nicht sicher bist, welches Gewürz noch fehlt, dann rieche am einzelnen Gewürz. So bekommst du ein Gefühl für das Abschmecken.Salz, 50 g Sahne, Cayennepfeffer
- In der Zwischenzeit den Basmatireis aufsetzen: Einen Topf mit Wasser und ½ TL Salz zum Kochen bringen. Den Reis und die optionalen Gewürze hinzufügen und bei mittlerer Hitze für 11 Minuten köcheln lassen.
- Das gewürfelte Hähnchen in das Curry geben und bei mittlerer Hitze und mit Deckel für 5 Minuten köcheln lassen bis das Hähnchen gar ist (nicht zu lang, sonst wird das Fleisch trocken und zäh).Chicken Curry mit Basmatireis servieren (die Gewürze vorher aus dem Reis entfernen).
Anmerkungen
Nährwerte pro Portion
Klicke auf die Sterne, um das Rezept zu bewerten:
Noch mehr kalorienarme und leckere Rezepte mit Reis:
Hähnchen mit Miso-Sauce, gebratenem Pak Choi und Reis: Saftig, umami und karamellisiert passt das zarte Hähnchenbrustfilet mit Miso-Sauce gut zum fein gewürzten Pak Choi aus der Pfanne und dem duftenden Reis.
Chicken Teriyaki mit Brokkoli und Reis: Ein schnelles, super einfaches und eiweissreiches Rezept mit Hühnchen, glasiert mit einer selbstgemachten Teriyaki-Sauce.
Panang Thai Curry mit Hähnchen und grünen Bohnen: Super saftiges Hähnchen und knackige grüne Bohnen, gekocht in einer aromatischen und leicht süßen und scharfen Sauce mit Kokosmilch, Panang Currypaste, Erdnussbutter und Limettenblättern.
* Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate- bzw. Werbe-Links: Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.
Mehr Erfahren: Datenschutz
einiges probiert, alles sehr lecker und einfach.
Heute phantastische Pommes gemacht 🙂
Super, da freue ich mich wirklich!
Super lecker, besser als im Restaurant, auch wenn es etwas aufwendiger ist. Es lohnt sich!
Danke liebe Janny 🙂
Pingback: Lachs Teriyaki mit Gemüse und Reis (super einfaches Rezept mit selbstgemachter Teriyaki-Sauce) - Kalorien genießen