Dieses spanische Omelette mit Kartoffeln macht satt und schmeckt in der puristischen Version richtig lecker. Als Beilage zur Tortilla passt ein knackiger grüner Salat. Toll auch zum Mitnehmen.
Wenn man über Tortilla spricht, kann es sein, dass man aneinander vorbei redet: Der eine meint das Omelette und der andere meint die leckeren Chips, die man in Salsa, Guacamole (oder total verboten in Käsesauce) auf dem Sofa zu einem Film knabbert. Hier gehts aber eindeutig um das deftige spanische Omelette mit Kartoffeln.
Die Zubereitung sieht zwar auch verboten aus, aber eine Kalorienbombe ist es trotzdem nicht. Für die Zubereitung werden tatsächlich 150 ml bestes Olivenöl verwendet. Und obwohl es viele Rezepte für Tortilla mit Pellkartoffeln (die muss man nur in Wasser garen und man braucht überhaupt kein Öl) gibt, habe ich mich gegen eine solche Variante entschieden.
Ich habe mich gegen die „healthy-fitness-nofat“ Variante mit Pellkartoffeln entschieden, weil 1. das meiste Öl wieder zurückgewonnen wird und 2. die Kartoffeln durch das Garen im Öl erst diesen ganz besonderen Geschmack bekommen, den diese Tortilla ausmacht und den ich dir auf keinen Fall vorenthalten möchte. Los gehts!
Die richtige Kartoffelsorte
Damit es keine Matschepampe wird, sondern noch Biss in der Tortilla vorhanden ist, verwende unbedingt festkochende (oder vorwiegend festkochende) Kartoffelsorten. Die Kartoffelscheiben werden außerdem noch in kaltes Wasser gelegt, damit die Stärke abgespült wird und die Kartoffelscheiben nicht mehr so stark aneinander kleben.
Nicht am Öl sparen und auf guten Geschmack setzen
Du brauchst unbedingt hochwertiges Olivenöl, das dir gut schmeckt. Ein billiges und muffiges Öl versaut dir die Tortilla und da helfen dann auch keine Gewürze oder Extra-Zutaten, um den schlechten Olivenöl-Geschmack auszugleichen. Ich empfehle dir ein natives Olivenöl extra, z.B. von Carapelli* – wir machen damit fast alles: Salat, Dünsten, Marinieren, Würzen.
Reichlich muss es sein, damit die Kartoffeln darin schwimmen können. Keine Sorge, das meiste Öl wird zum Schluss wieder herausgesiebt und landet nicht in der Tortilla (bei mir konnte ich 100 ml wiedergewinnen)! Das Öl kannst du dann in einem Schraubglas im Kühlschrank aufbewahren und für die nächste Tortilla weiterverwenden.
Die richtige Temperatur
Die Kartoffeln sollen im Öl garen, aber nicht frittiert werden! Deshalb ist es wichtig, die Temperatur des Öls im Auge zu behalten. Wenn du in das heiße Öl einen Holzlöffel hältst, steigen beim Erreichen der Temperatur kleine Bläschen am Holz auf. Dann ist der Zeitpunkt gekommen, die Kartoffelscheiben in die Pfanne zu geben.
So wirds kein Rührei mit Bratkartoffeln (das Tortilla-Geheimnis!)
Es ist wichtig, die gegarten und abgekühlten Kartoffeln erst in einer Schüssel mit den Eiern zu mischen und dann beides zurück in die Pfanne zu geben. Gibt man die Eier einfach auf die heißen Kartoffeln in die Pfanne, stockt die Eimasse sofort und verbindet sich gar nicht mit den Kartoffeln zu einem „Kuchen“. Das separate Zusammenfügen von Eiern und Kartoffeln lässt sich also nicht überspringen.
Wie wendet man eine Tortilla?
Zum Wenden des Omelettes brauchst du 2 große flache Teller. Zuerst die Tortilla mit dem Pfannenwender rundherum ablösen und schauen, ob sie denn schon die richtige Farbe und Konsistenz hat. Dann langsam, aber nicht zu langsam, auf den ersten Teller gleiten lassen. Dann legst du den zweiten Teller wie einen Deckel über das Omelette und drehst die zusammengelegten Teller um (der untere liegt jetzt oben und umgekehrt). Nun die Tortilla wieder in die Pfanne gleiten lassen.
Variationen für deine eigene Tortilla:
Die Tortilla ist hier als Grundrezept angegeben und die puristische Version ist keinesfalls langweilig! Wenn du magst, kannst du in die Eimasse noch kleingeschnittene Tomate, Chorizo, Salami, Paprika, Oliven und sogar Käse geben. Oder Zwiebeln, Speckwürfel und Hähnchengeschnetzeltes. Deiner Phantasie sind keine Grenzen gesetzt.
Zur Tortilla passt als Beilage ein leckerer grüner Salat mit Honig-Balsamico-Dressing – so wirds ein leichtes und sättigendes Mittagessen.
Spanische Tortilla mit Kartoffeln
Zutaten
- 600 g festkochende Kartoffeln
- 1 mittelgroße Zwiebel
- 6 Eier
- 150 extra natives Olivenöl
- 2 TL Salz
- Chiliflocken
Zubereitung
- Kartoffeln schälen.Dann längs vierteln und in Scheiben (0,5 cm dick) schneiden. Die Kartoffelscheiben in eine Schüssel mit kaltem Wasser legen, damit die Stärke austreten kann.600 g festkochende Kartoffeln
- Die Zwiebel halbieren und in dünne Streifen schneiden.1 mittelgroße Zwiebel
- Das Olivenöl in einer Pfanne bei mittlerer Hitze erhitzen. Dann die abgetropften Kartoffeln hinzugeben und mit Deckel 10 Minuten garen. Das Öl sollte nicht zu heiß werden.150 extra natives Olivenöl
- Dann die Zwiebeln und Salz hinzufügen, umrühren und erneut für 10 Minuten garen.2 TL Salz
- Wenn die Kartoffeln gar sind, den Pfanneninhalt durch ein Sieb abseihen und das Öl in einer Schüssel auffangen und abkühlen lassen. Das abgekühlte Öl in ein Schraubglas umfüllen und im Kühlschrank für die nächste Tortilla aufbewahren.Die Pfanne mit dem anhaftenden Öl wird gleich weiterbenutzt.Die Masse etwas abkühlen lassen.
- Die Eier in einer großen Schüssel mit einer Prise Salz und Chiliflocken verschlagen (nicht schaumig rühren!).6 Eier, Chiliflocken
- Die abgekühlte Kartoffelmasse zu den Eiern geben und verrühren.
- Die Pfanne wieder auf mittlerer Stufe erhitzen und die Kartoffel-Ei-Masse in die Pfanne geben. Die Pfanne sofort durchrütteln.Mit Deckel für ca. 10 Minuten stocken lassen. Dann die Hitze etwas runter stellen.
- Mit einem Pfannenwender die Ränder der Tortilla lösen, dann die Tortilla auf einen Teller gleiten lassen. Mit einem zweiten Teller wenden und wieder in die Pfanne gleiten lassen.Mit Deckel für weitere 5 Minuten stocken lassen.
- Die fertige Tortilla auf einen sauberen Teller gleiten lassen, in Stücke schneiden und mit einem Salat servieren.
Anmerkungen
Nährwerte pro Portion
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Hallo, sehr lecker und gut beschrieben. Je weniger die Zutaten werden, desto besser müssen sie sein. Ich verstehe allerdings nicht, warum „Festkochenende“ genommen werden und die auch noch abgespült werden. Gerade die Kombi aus Fett und Stärke macht doch den Geschmack und die Bindung aus. (Da kann man/frau gleich noch ein Ei weniger nehmen…). Und patata cérea sind in Spanien fast nur als Importware zu bekommen. Die **Mittelsorten** gibt es allerdings überall, und ja, die werden am liebsten in (viel zu) viel Öl gegart. Deshalb gibt es auch überall die „Altglascontainer“ in Orange, die sind allerdings für das benutzte Öl…. Gruß aus Malaga, Oliver
Hallo Oliver! Danke für dein Feedback und die Anregungen. Ich denke, es ist wie bei vielen Grundrezepten: Variationen sind normal und so landet mal mehr Öl oder ein Ei mehr oder weniger im Rezept. Für meine doch überwiegend in Deutschland lebenden Leser ist es natürlich auch praktisch, wenn das Rezept mit den hier erhältlichen Kartoffelsorten gut funktioniert. Mit mehligkochenden Sorten wird es leider zu pampig, daher verweise ich direkt auf festkochende Sorten (vorwiegend festkochende Sorten gehen auch). Mittelsorten gibt es hier kaum bzw. nicht im Discounter oder Supermarkt.
Ich finde es super spannend, dass es bei euch extra Sammelstellen für das alte Öl gibt!
Ich habe die Tortilla heute gemacht. Sie ist super lecker 😋. Ich denke mal, die gibt es jetzt öfter….
Danke für das Rezept.
Hey Kai 🙂 Vielen lieben Dank und lass es dir schmecken!
Das war ja wieder mal köstlich! Ich kannte diese Tortilla bisher nur in der abgespeckten Version. Was für ein Unterschied! Der einzige Nachteil war, das wir zu zweit alles aufgegessen haben. Egal!! Es war zu lecker…
😀 Da ist mein Slogan ja wieder Programm! Ich finde auch, dass man mit guten Zutaten und viel Liebe auch ganz einfache Gerichte großartig machen kann. Ich freue mich, dass die Tortilla euch so gut geschmeckt hat.
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